Knoblauchglacé und anderes...

Armes Oakland………….

 

Nachdem wir ja in Oakland ein traumhaftes Hotel mit Balkon und Sicht auf die San Francisco Bay „erwischt“ hatten, wie bereits berichtet, sogar mit Blick auf die Golden Gate Bridge, ging es am anderen Morgen weiter. Das Quartier, wo wir nächtigten, war gepflegt und sauber, aber was dann kam, war mehr als schlimm. Hatten wir in Vancouver schon viele Obdachlose gesehen, so übertraf das hier in Oakland alles, was wir bisher auf allen unseren Reisen je erlebt hatten. Ganz ehrlich, Trump würde gescheiter ein paar Milliarden in die Betreuung dieser armen Homeless People stecken als in sinnlose Kriege, die doch nichts bringen. Ich hoffe jetzt einfach, dass ich hier nicht überwacht werde und meine Aussage als Negativpunkt in irgendwelchen Akten erscheint. Aber was wahr ist, ist wahr! Wir werden sehen. Also, wir fuhren dann aus Oakland raus und ich war ganz ehrlich gesagt mehr als froh, dass wir wenigstens auf den Rädern waren und nicht zu Fuss. Leider oder zum Glück habe ich nicht alles fotografieren können, drei Bilder zeigen Euch aber ein bisschen etwas von diesem Elend. Gleich nach den Bildern mit dem Littering seht Ihr einen Flieger hinter der Bay, das ist ein Flieger, der in San Bruno gestartet ist. Wir sind uns nicht sicher, aber glauben, dass wir sogar eine Edelweiss haben starten sehen – da kommt dann schon ein bisschen Heimweh auf. Ach ja, beim Nachtessen auf einer Terrasse im zweiten Stock haben wir so wunderschön die vielen Schiffe beobachten können. Auf einem Schiff hat es sogar eine Katze gehabt, die dort ihr Bettchen hatte, Abendtoilette machte und sich mega wohl gefühlt hat. War wohl die Schiffskatze der Eigner! Weiter ging es dann Richtung San José, flach, eine Stadt nach der anderen. Wie die Leute hier bauen, haben wir Euch dokumentiert. Théo sagt immer „Laubsägelihäuser“ und das ist so. Wenn ein etwas heftigerer Sturm kommen würde, würden diese Gebäude wie Zündhölzer zusammenfliegen. Am morgen war es noch etwas kühl, das änderte sich dann aber bald. Es wird jeweils gegen Mittag recht heiss, sodass wir versuchen, die Etappen so zu legen, dass wir am Morgen fahren und nach dem Mittag im Hotel sind. Die Aussichten sind so, dass es am Nachmittag bis 34 ° warm wird, diese Hitze hält sich dann bis weit in den Abend hinein. In San José hatten wir ein sehr ruhiges Zimmer, auch wieder mit Balkon, aber nicht benutzbar. Allerdings gegen die Sonnenseite, so war es egal. Ja, wir hätten auch einen Pool gehabt, aber ein Nachmittag Nickerchen hatte Vorrang. Ach ja, bevor wir in San José eintrafen, fuhren wir noch an einem riesigen Werk von Tesla vorbei. Das ist zwar nicht der Hauptsitz, dieser befindet sich in Palo Alto, der aber nur etwa 20 km westlich von diesem Gebäude, das wir gesehen haben. Und dann wähnten wir uns im Silicon Valley – alles wunderschöne Bürogebäude, die meisten einstöckig, ganz wenige zweistöckig, mehr nicht. Alles war geschleckt sauber, nichts lag auf der Strasse, sogar am Samstag waren die Mexikaner noch am Putzen von Strasse und Rasen. Und bei der Tesla Filiale, die in diesem Technologie Valley ebenfalls ein Verkaufsdomizil hat, reihten sich teure Autos eins ans andere. Livrierte Diener nahmen die Anmeldung für eine Besichtigung entgegen und alles war vom Feinsten. Leider wären wir mit unseren Velos und den Bikekleidern wahrscheinlich nicht so schnell an eine Tesla-Testfahrt gekommen, sodass wir es vorzogen, diese 15 km durch dieses Gebiet ohne Pause zu durchfahren.

 

Am anderen Morgen starteten wir auch wieder bei kühlen Temperaturen, eine kurze Strecke stand uns bevor (wobei wir unter kurz vielleicht etwas anderes verstehen als normale Leute) und dann kamen wir in Gilroy an. Wir waren ja so gespannt auf die Knoblauch-Produktion, hatte ich doch am Vorabend gerade eine Dokumentation über eine der grössten Farmen für Knoblauch gesehen. Nur – Gerichte mit Knoblauch gab es sehr wenige. Wir waren im Best Western sehr gut untergebracht und genossen den Ausklang des Abends auf unserem Balkon (jawoll, wir hatten wieder einen) mit Blick auf den Interstate 101 (ziemlich weit weg) und vorallem die Hügel hinter der Stadt. Dorthin, das wussten wir, müssen wir am heutigen Tag (Montag). Nach einem wie immer Frühstück (Müesli, Speck und Eier, Bagel mit Cream Cheese und natürlich jeder Menge Kaffee) fuhren wir los. Eine Strasse, die diesen Namen nicht verdient hat, Verkehr, der eigentlich auf den Interstate gehört und links und rechts riesige Felder von Knoblauch und Paprika. Wunderschöne, rote Paprika – es hätte einem gelüstet, gleich in eine reinzubeissen. Wir sind dann etwa 27 km gefahren, dann kam ein Früchteladen. Und weil Théo weiss, dass ich ganz verrückt auf Früchte bin, haben wir angehalten. Und da schau her – die machten Reklame für Knoblauchglacé! Knoblauchglacé??? Wer isst denn sowas? Aber man soll ja alles probieren, darum haben wir morgens um neun Uhr eine Knoblauchglacé genossen (wir sind sonst überhaupt keine Glacéesser). Und genossen ist der richtige Ausdruck – die war sowas von gut. Herrlich. Allerdings hatten wir nicht bedacht, dass wir noch zwei Pässe vor uns haben, darum hatten wir viel von der Glacé, die ist uns nämlich dann beim bregauffahren mehrmals durch den Kopf gegangen! Aber schlussendlich hatten wir auch dies geschafft, auf die Abfahrt freuten wir uns. Nur – das war echt unter aller S…., so etwas von schlimm. Ich hätte so gerne eine Foto gemacht von einer Kurve, dort lagen nämlich Einzelteile von mindestens fünf Autos und etwa drei Lastwagen, aber es war zu gefährlich. Die können nicht mit Bremsen umgehen und dann wird in die Seite, sei es Berg oder Leitplanke, gedonnert. Schlimm! Der Anblick des Sees, der als Wasserreservoir vorallem für Landwirtschaft dient, war wunderschön. Allerdings, wenn ihr die Fotos genau anschaut, seht Ihr, dass wir hinten am See sind und rund um den ganzen See fahren mussten. Das hat sehr weit ausgeschaut, war aber nicht so schlimm. Fast keine Steigungen und eher flaches Gelände. Wir merken unsere vielen Kilometer, die wir bereits in den Beinen haben, solche Strecken machen uns schon nichts mehr aus. Wir sind dann jedenfalls auch nach der Mittagszeit im Hotel angekommen und dann geniessen wir die Zeit zum ausruhen bis zum Nachtessen. Ich habe wieder Fotos aufbereitet, am Schluss der Galerie findet Ihr ein paar, die eigentlich zwischen die anderen Fotos gehören würden, aber da ich auf einigen Fotos einen Kommentar geschrieben habe, konnte ich die nur am Schluss anfügen. Ach ja – was uns noch aufgefallen ist, dieser 152er ist eine Verbindung zwischen dem Highway 101 und dem Interstate 5, südlich von San José und unglaublich befahren. Aber nur von Trucks und Leuten, die hier arbeiten. Touristen, Wohnmobile oder gar Wohnwagen sieht man praktisch keine, auch die nervigen Töfffahrer mit ihrem unzumutbarem Geröhre fehlen hier gänzlich. Wir sind wirklich auf einer Nicht-Touristenroute.

 

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